Flo: Dass ich mich durch den Master in Informatik noch einmal breiter aufgestellt habe, hilft mir heute definitiv. Zwar deckte sich mein Bachelorstudium der Mensch-Computer-Systeme perfekt mit meinen Interessen. Noch mehr Weitblick erlangt zu haben, ermöglicht mir aber, Dinge aus anderen Bereichen als Frontend besser einordnen zu können.
Tim: IT-Security noch. Das Thema ist einfach allgegenwärtig in der Entwicklung. Da werden Prinzipien vermittelt, die man gut für den Hinterkopf gebrauchen kann.
Programmieren, erzähltest Du mal, Tim, spielte im Informatikstudium eine untergeordnete Rolle. Können Berufseinsteiger:innen darauf verzichten?
Tim: In der Softwareentwicklung sicher nicht. Man sollte mindestens mal rumgespielt haben, Sachen ausprobiert. Den Umfang und die Qualität von professionellen Teams erreicht man jedoch nicht. Das lässt sich nicht simulieren.
Flo: Umso mehr Programmiererfahrung man mitbringt, umso mehr hat man in Einstellungstests und Vorstellungsgesprächen vorzuweisen. Gerade deshalb finde ich es wertvoll, mit Kommiliton:innen privat einfach ein paar Projekte zu starten. Gleichzeitig lernt man Zusammenarbeit und Interaktion in der Gruppe, was alle weiterbringt.
Welche Coding-Erfahrungen brachtet Ihr mit?
Tim: In der Uni löst man mal einzelne Aufgaben, ganz modular. Die Grundprinzipien und der Aufbau von Programmiersprachen werden vermittelt. Weitreichender bei mir wurde es erst mit der Masterarbeit, im Zuge derer ich eine Webseite programmierte. Sonst bliebs meistens bei kleineren Anwendungen im Privaten – ein Lern-Tool, das einen Algorithmus visualisiert, oder kleinere Anpassungen an Videospielen.
Flo: Ich beteiligte mich bei einigen App-Projekten, die aber nie so wirklich ins Rollen kamen. Unter anderem wollte ich mit Studienkolleg:innen eine Anwendung bauen, die User beim Ansähen und Aufziehen von Pflanzen und Kräutern begleitet, Handlungsanweisungen gibt, erinnert und so. Das fände ich heute noch hilfreich …
Wie wichtig ist Erfahrung in der Softwareentwicklung?
Tim: Durch Erfahrung bekommt man ein viel breiteres Bild und findet bei Problemen häufig schneller eine Lösung.
Flo: Junge Entwickler:innen allerdings können helfen, Denkmuster aufzubrechen und moderne Elemente einzubringen. Wie so oft zahlt es sich einfach aus, divers aufgestellt zu sein – wie es bei uns der Fall ist.
Welche Tipps habt Ihr noch für junge Informatikstudent:innen?
Tim: Übungsblätter brachten mir mehr als viele Vorlesungen, in denen einfach nur Folien abgelesen wurden. Das kann ich auch selbst zu Hause.
Flo: Die Erfahrung machte ich ebenfalls. Aber egal zu was man geht: Wirklich zuhören hilft! Dadurch ersparte ich mir viel Lernzeit, da ich Inhalte so bereits abgespeichert hatte.