Die Daseinsvorsorge ist eine nüchterne Veranstaltung, Hochglanz und große Emotionen lassen sich nur schwerlich mit ihr in Verbindung bringen. Selbst Infrastruktur, die als „kritisch“ kategorisiert wird, macht erst Schlagzeilen, wenn in seltenen Fällen etwas nicht funktioniert. Die vielen fleißigen Hände, nötig für Erhalt und Verbesserung, bleiben unsichtbar.
Wie als Beweis für ein eher geringes öffentliches Interesse erscheint nach Eingabe bei Google an erster Stelle eine spröde doch verständliche Definition der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Es folgen Behörden, staatliche Organe, Stiftungen, Verbände und Websites von Kommunen und kommunalen Betrieben. Kurz: unser Dunstkreis als Tochter der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH.
Bestimmte Terminologien, Redewendungen und Codes aus diesem zu übernehmen, hilft uns, darin verstanden und akzeptiert zu werden. Dennoch wollen wir unsere Vielnutzung von „Daseinsvorsorge“ nicht nur als Klientelservice verstanden wissen. Vielmehr hauchen wir dem Wort – genauso wie dem Konzept – neues Leben ein.
Es ist Zeit, sich an neue Realitäten anzupassen
Abwasser, Energie, ÖPNV, Feuerwehren: Sie alle gehören laut bpb-Begriffserklärung zum kommunalen Dienstleistungspaket. Ausführlicher daher kommt eine Definition des Wissenschaftsverlags Gabler, ebenfalls in der Websuche hoch positioniert. Hier fügt der Autor unter anderem hinzu, dass „Daseinsvorsorge“ seit einigen Jahren dynamisch betrachtet werde. Von neuen menschlichen Bedürfnissen „existenzieller Dimension“ ist da die Rede. Sein Beispiel: schnelles Internet als Basis einer sozialen Teilhabe.