11. Februar 2025

Daseinsvorsorge, und was wir darunter verstehen

„Next level Daseinsvorsorge“ in großen Lettern auf der Startseite, „Was ist Daseinsvorsorge?“ als Kapitel in den FAQs, „Wir überführen die kommunale Daseinsvorsorge ins smarte Zeitalter“ als Unternehmensvision: Selbst wer unsere Website nur überfliegen sollte, wird zwangsläufig über das Wort „Daseinsvorsorge“ stolpern. Doch warum binden wir uns einen so sperrigen Ausdruck ans Bein? Gibt’s da nicht etwas Moderneres? Etwas Smarteres?

Futuristische Straßenbahn mit Hologramm in urbaner Umgebung bei Sonnenuntergang. Frau betrachtet die moderne Technologie.

Die Daseinsvorsorge ist eine nüchterne Veranstaltung, Hochglanz und große Emotionen lassen sich nur schwerlich mit ihr in Verbindung bringen. Selbst Infrastruktur, die als „kritisch“ kategorisiert wird, macht erst Schlagzeilen, wenn in seltenen Fällen etwas nicht funktioniert. Die vielen fleißigen Hände, nötig für Erhalt und Verbesserung, bleiben unsichtbar.

Wie als Beweis für ein eher geringes öffentliches Interesse erscheint nach Eingabe bei Google an erster Stelle eine spröde doch verständliche Definition der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Es folgen Behörden, staatliche Organe, Stiftungen, Verbände und Websites von Kommunen und kommunalen Betrieben. Kurz: unser Dunstkreis als Tochter der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH.

Bestimmte Terminologien, Redewendungen und Codes aus diesem zu übernehmen, hilft uns, darin verstanden und akzeptiert zu werden. Dennoch wollen wir unsere Vielnutzung von „Daseinsvorsorge“ nicht nur als Klientelservice verstanden wissen. Vielmehr hauchen wir dem Wort – genauso wie dem Konzept – neues Leben ein.

Es ist Zeit, sich an neue Realitäten anzupassen

Abwasser, Energie, ÖPNV, Feuerwehren: Sie alle gehören laut bpb-Begriffserklärung zum kommunalen Dienstleistungspaket. Ausführlicher daher kommt eine Definition des Wissenschaftsverlags Gabler, ebenfalls in der Websuche hoch positioniert. Hier fügt der Autor unter anderem hinzu, dass „Daseinsvorsorge“ seit einigen Jahren dynamisch betrachtet werde. Von neuen menschlichen Bedürfnissen „existenzieller Dimension“ ist da die Rede. Sein Beispiel: schnelles Internet als Basis einer sozialen Teilhabe.

Drei Personen betrachten ein interaktives, holografisches Stadtmodell in einer belebten europäischen Straße.
Zwei Kinder spazieren durch einen Weinberg mit futuristischen Drohnen über einer malerischen Stadt bei Sonnenschein.

Dem folgend ergänzten Staat, Kommunen und kommunale Betriebe schon vor Jahren ihren Aufgabenbereich um eine Digitalsparte (auch: Digitale Daseinsvorsorge) und leiteten erst den Ausbau von Breitband, später von Glasfaser in die Wege, erst von 3G, dann 4G, nun 5G. Alles streng nach dem marktwirtschaftlichen Daseinsvorsorge-Prinzip: „Voraussetzungen schaffen und andere damit machen lassen“.

Doch anders als beim Straßenbau geht es im Internet schon lange nicht mehr nur in zwei Richtungen. Auf Computer- und Smartphone-Bildschirmen prasselt von allen Seiten eine durchkommerzialisierte Dienstleistungs-Parallelwelt auf Nutzerinnen und Nutzer ein, errichtet mithilfe von intelligenten und vernetzten Software-Produkten und Web-Funktionen, höchst ausgeklügelt, dynamisch und lernend. Ein Kosmos, in dem die Vertreter:innen der Daseinsvorsorge unsichtbar wirken. Geradezu machtlos.

Das Leben findet nicht mehr nur im Analogen statt

Arbeit, Kommunikation, Freizeit: Das Leben der meisten Menschen ist längst um eine Digitale Dimension reicher geworden. Womit auch der Anspruch der Menschen steigt. Wenn Kommunen Schwimmbäder betreiben, Bibliotheken und Museen, darf da die Digitale Daseinsvorsorge bei verlegten Kabeln und aufgestellten Antennen einen Schlussstrich ziehen?

Ingenieurin analyisiert holografisches Interface in technologischem Umfeld.
Mann in modernem Büro mit großen Bildschirmen, zeigt ein digitales Stadtbild und interaktive Karten.

Zum Gemeinwohl beitragen könnte vielmehr eine kommunale digitale Servicelandschaft mit Apps, die datensicher ein wünschenswertes Miteinander fördern. Aufholen lautet dabei die Devise, vor allem gegenüber privatwirtschaftlichen Anbietern, die hinsichtlich Innovation und Bedienung klar den Ton setzen. Infrastrukturunternehmen und Ämter müssen sich dafür digital zeitgemäßer aufstellen und ihre Services zielgerichteter, praktischer und komfortabler gestalten. Gleichzeitig gilt es, immer neue und schwer zu durchdringende gesetzliche Vorgaben einzuhalten, die zum großen Teil auf die Energie,- Wärme- und Mobilitätswendebemühungen von Kommunen, Ländern, Bund und EU einzahlen.

Das ist nur zu bewerkstelligen, wenn zum einen interne Prozesse weiter entschlackt werden – womit man auch im Werben um Fachkräfte punkten dürfte. Dabei kann die Fülle an Daten, die im täglichen Daseinsvorsorge-Betrieb entstehen, in der operativen wie auch der strategischen Entscheidungsfindung helfen. Zum anderen muss es gelingen, (digitale) Innovationskraft mit dem reichen Domänenwissen einzelner Fachabteilungen zu verschmelzen. Hierfür sind Offenheit, Respekt und ein breiter Transformationswillen gefragt.

Nur so entsteht gute, zeitgemäße Software, ob intern genutzt oder extern angeboten, sowie ein fortschrittlicher Datenansatz, mithilfe dessen Kommunen samt Verwaltung und Betriebe effektiver, schneller und präziser auf die Bedürfnisse ihrer Angestellten und Bürger:innen eingehen können. Das entlastet Menschen. Und genau das ist die Daseinsvorsorge, die uns vorschwebt: next level und überführt ins smarte Zeitalter.

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Bilder erstellt mit Adobe Firefly Image 3.

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smart and public ist eine Innovationsgesellschaft der 
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